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CC-Papier: Geschichte der Studentenverbindungen, NSDStB, 1933-45

Im Jahre 1926 wurde an den Universitäten der NSDStB gegründet. Er rekrutierte sich zunächst "vor allem aus Freistudenten" (2) (Freistudent = Student, der keiner Korporation angehört).

Die "Führer" des NSDStB versuchten mehr und mehr, ihre Mitglieder in die Korporationen einzuschleusen und sie zu unterwandern. Dadurch sollte erreicht werden, daß die Verbindungen zum NSDStB übertreten. Jedoch waren die Korporationen - mit einigen Ausnahmen - stets "die schärfsten Konkurrenten des NSDStB". (3) Sie stellten für diesen ein fast unüberwindbares Hindernis dar.

Die Studentenschaft, auch die Landsmannschaften und Turnerschaften, erkannten die sich abzeichnende "glatte und unwiderrufliche Diktatur des NSDStB". (4) Für diesen gab es daher im Wintersemester 1932/33 einen empfindlichen Stimmenrückgang bei den AStA-Wahlen. "Die Nazifizierungspolitik des Studentenbundes in der DSt (Deutsche Studentenschaft) löste den Widerstand der "Hochschulpolitischen Arbeitsgemeinschaft" (HOPOAG) [Burschenschaft, Landsmannschaft, CV, KV usw.] aus". (5) Handstreichartig wurde später die Geschäftsstelle der HOPOAG durch Nazis besetzt, man zwang die HOPOAG dann zur Selbstauflösung. (6)

Die ungeschickte Studentenpolitik von Kultusminister Becker, "der die DSt demokratisieren wollte", war "ein entscheidender Grund zur Rechtswendung" der gesamten Studentenschaft. (7)

Die Zeit von 1933 bis 1945

Bei den Aktionen der Nationalsozialisten gegen die Verbindungsstudenten und ihre Verbandsleitungen, die man in alter Gegnerschaft gegen den totalitären Anspruch der Partei auf Unterordnung aller Studenten wußte, war in der "Revolutionsphase" die Absicht unverkennbar, aber ein System noch nicht gefunden. Ein erster Schritt war zwar mit der Einführung des preußischen Studentenrechts (12.4.1933) getan, das die gesamte Studentenschaft praktisch der unangreifbaren Führung des NSDStB - durch dessen Vertreter bei der DSt - unterstellte. Die "konsequente Politik der Gleichschaltung begann aber erst, als Rudolf Heß Anfang Mai 1933 eine besondere Kommission einsetzte, deren Aufgabe die Einordnung der Korporationen in den Staat war". (8)

Mit der "Machtergreifung" 1933 änderte sich also für die Korporationen die Situation mehr und mehr. Die "Führer" von NSDStB und DSt forderten eine immer weitergehende Nazifizierung der Studentenschaft.

Die Kameradschaften

Die politische Führung mahnte immer wieder die Schaffung sog. Kameradschaften an. Als Wohnheime sollten auch die Korporationshäuser dienen. Der Eintritt in eine Kameradschaft war zwar "freiwillig", praktisch aber eine Zwangsvoraussetzung zur Erlangung von Stipendien und Studienerfolg. Ziel der "Kameradschaftserziehung" war die Aufnahme in den NSDStB durch "Bewährung" während zweier Semester. Erziehungsmittel waren "politische Abende". Im Januar 1934 beschloß der Führer des NSDStB, Stäbel, daß jeder neu immatrikulierte Student in eine Wohnkameradschaft eintreten müsse. Dies führte zu erneuten Auseinandersetzungen zwischen NS-Studenten und Korporierten.

Um überhaupt Examen machen zu können, wurde die Mitgliedschaft in einer NS-Organisation zur Pflicht gemacht. Im Juli 1935 sprach sich schließlich Hitler gegen Korporationen aus. Im Wintersemester 1935 löste sich zunächst die Deutsche Burschenschaft auf. Die Lösung, als Korporationskameradschaft dem Studentenbund beizutreten, wurde aber abgelehnt. Daraufhin "blieb den Verbindungen keine Wahl, als ihre Aktivitas zu suspendieren". (9) Diesem Beispiel mußten zwangsläufig nach und nach die anderen Korporationsverbände folgen.

Der ab 1936 eingesetzte Reichsstudentenführer Gustav Adolf Scheel (VDSt) stellte 1937 rückblickend fest ... "daß die Durchsetzung des Nationalsozialismus auf den Hochschulen durchaus nicht glatt ging, ja daß sie auf zäheren und erbitterteren Widerstand stieß, als manche wohl vermuten mochten". Und weiter heißt es, daß "... die Auseinandersetzungen mit den Verbindungen, die politisch notwendig waren, zum Teil an beiden Fronten unerfreuliche Formen annahmen. Heute, im nationalsozialistischen Reich, aber sind die alten Formen zu eng geworden. Es gibt keinen Raum mehr für das unpolitische Studententum". (10) "Der Totalitätsanspruch des Nationalsozialismus konnte auch an der Hochschule und am studentischen Leben nicht vorübergehen". (11)

Leider haben zunächst auch viele Korporierte den Nationalsozialismus gutgeheißen. Die Verbindungen unterschieden sich darin aber in keiner Weise von anderen gesellschaftlichen Gruppen, Verbänden und Institutionen.

Wichtig ist, daß neben dem allgemeinen Widerstand der Verbände auch Landsmannschafter und Turnerschafter aktiv gegen den Nationalsozialismus Widerstand geleistet haben. Die Berichte aus unseren Mitgliedsverbindungen legen davon Zeugnis ab. Carl Friedrich Goerdeler (T! Eberhardina-Markomannia Tübingen), der wegen seiner Teilnahme am Hitler-Attentat 1944 schließlich am 2.2.1945 hingerichtet wurde, sei hier erwähnt.

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