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S-Bahn in Bremerhaven

Leserbrief/Beitrag im SJ-Diskussionsforum zur Seite 24 des Sonntagsjournals vom 14.1.2001

Mit großem Interesse verfolge ich die auflebende Diskussion um den schienengebundenen Nahverkehr in meiner Heimatstadt Bremerhaven. Dass diesem am 14.1. eine ganze Seite gewidmet wurde, ist beachtlich und zeigt, dass die durch den VCD Bremerhaven 1998 angestoßene Diskussion langsam Früchte trägt und nun auch von etlichen Entscheidungsträgern mehr Schienenverkehr im Bereich des Realisierbaren angesiedelt wird. Mal abgesehen von denen, die ihn aus der City aussperren wollen. Aus den Augen, aus den Sinn. Das war schon der Todesstoß für manch anderes Nahverkehrssystem. Im Südwesten haben Karlsruhe, Freiburg und Mannheim die Bahn in der Fußgängerzone, Straßburg hat dort eine neu reingebaut. Warum soll das in Bremerhaven nicht gehen?

Ich selbst bin als Vorsitzender des VCD Kreisverbandes Karlsruhe in der weltweiten Vorzeigestadt des öffentlichen Schienennahverkehrs verkehrspolitisch aktiv und habe mich erst kürzlich wieder darüber geärgert, dass ich in meiner Heimatstadt in den Bussen verschaukelt werde. Kein Vergleich zum Komfort einer Bahn und mit ein Grund, warum Bahnen besser angenommen werden als Busse.

Das Konzept von Herrn Janda hat zwar seine Schwächen. Mir scheint es als Rückgrat für den innerstädtischen Verkehr nur bedingt geeignet, da die Umwege teils groß sind und bspw. Leherheide nicht bedient wird. Es zeigt jedoch, dass die bestehenden Schienennetze, wie auch aufgegebene, aber im Stadtbild noch wahrnehmbare Trassen neben dem alten Straßenbahnnetz etliche Ansatzpunkte für einen modernen schienengebundenen Nahverkehr bieten. Neben dem Janda-Konzept baut auch das VCD-Konzept am Reuterhamm darauf auf. Dieses geht dabei nach Karlsruher Vorbild gleich weiter in die Region hinein. Das TransTec-Konzept ist mir leider noch nicht im Detail bekannt, enthält aber sicher auch viele Ideen. Und vor einiger Zeit war in der NZ ein Vorschlag zu lesen, die Züge aus Bremen bis Langen zu führen.

Erwähnen möchte ich auch mein eigenes Konzept von 1997 zur Anbindung des Ocean-Parks an das Schienennetz, nachzulesen im WWW unter http://cousin.de/jacobs/brhv2.html Dieses baut ebenfalls auf alte Schienenstrecken in den Häfen auf, allerdings verknüpft über die Kennedybrücke, was von der Erschließung besser zur langgestreckten Stadtstruktur Bremerhavens passt. Auch ohne Ocean-Park ist es nach wie vor aktuell, da so Regionalzüge näher an die City geführt werden können, insbesondere wenn diese größer als Straßenbahnen wären oder wie die EVB bisher mit Diesel statt Strom fahren und somit nicht direkt in ein eventuelles neues Straßenbahnnetz integriert werden könnten. Kleinere moderne Elektrotriebzüge zwischen Bremen und Bremerhaven-City, aber mit einem dichteren Takt, und durchgehende Dieseltriebwagen zwischen Cuxhaven und Buxtehude wären hier mögliche Betriebskonzepte. Dazu Regionalexpresse zwischen Langen und Hannover als Ersatz für den Verlust der Fernverkehrszüge als bessere Anbindung an den ICE-Knoten Hannover. Ergänzt um eine innerstädtische Straßenbahn in Anlehnung an VCD Bremerhaven oder TransTec, die auch in die nahegelegenen Orte um Bremerhaven herum fährt, erhält man ein leistungsfähiges Nahverkehrsnetz.

Zu erwähnen wäre, dass der vorbildliche Nahverkehr in Karlsruhe zu den Betrieben mit den niedrigsten Zuschussbedarf und den höchsten Fahrgastzuwächsen in Deutschland zählt. Schienennahverkehr lohnt sich! Vor allem bei einer so langgestreckten und somit bahngeeigneten Siedlungsstruktur wie in Bremerhaven würde er sich lohnen. Einer der Väter des Karlsruher Systems, die dieses federführend aufgebaut haben, nämlich Georg Drechsler, ist mittlerweile im Vorstand der Bremer Straßenbahn und plant eine Regional-Stadtbahn bis zum Anleger der Fähre Blexen-Bremerhaven. Topmoderner Nahverkehr bis vor die Tore Bremerhavens. Und innerhalb der Stadt?

Heiko Jacobs, VCD Karlsruhe

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