Wichtige Informationen
Die meisten Bahnstrecken rund um Karlsruhe liegen im Gebiet des
Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV).
Für Fahrziele im KVV-Gebiet gilt der Tarif des KVV, für Fahrziele außerhalb
des KVV-Gebiets gilt der Tarif der Deutschen Bahn AG.
Die Fahrpreise im KVV ergeben sich aus der Anzahl der
durchfahrenen Tarifzonen, max. 7.
Günstiger als Einzelfahrkarten ist oft die "Regiokarte"
für das
ganze Tarifgebiet des KVV oder die "Citykarte" für drei Tarifzonen.
Sie gelten 24 Stunden lang für 2 Erwachsene und 2 Kinder.
Genauere Informationen zum KVV-Tarif (Preise, Zoneneinteilung,
Gültigkeitsbereich etc.) bietet die Broschüre
"Alle Fahrkarten, alle Preise" des KVV.
Für die Übergangsbereiche der Verbünde VRN (Rhein-Neckar),
VPE (Pforzheim/Enzkreis), TGO (Ortenau) und
in Heilbronn gelten teilweise Sonderbestimmungen.
Fahrräder können grundsätzlich in allen
Nahverkehrszügen mitgenommen werden.
Mittlerweile wohl alle DB-Nahverkehrszüge haben hierzu
geeignete Fahrradabteile.
In DB-Zügen ohne spezielle Fahrradabteile können in
den Einstiegsräumen je zwei Fahrräder mitgenommen werden,
sofern ausreichend Platz vorhanden ist.
Größere Gruppen mit Fahrrädern (ab 6 Personen)
sollten sich rechtzeitig bei der
DB anmelden.
In Stadtbahnzügen können nur 4 Fahrräder je Fahrzeug
mitgenommen werden (Montag bis Freitag ab 9:00 Uhr,
Samstag, Sonntag und an Feiertagen ganztägig).
Das Rad und die Ausrüstung:
Die Radtouren dieser Broschüre sind in der Regel von VCD-Mitgliedern
auf Standard-Fahrrädern erradelt worden.
Für längere Radtouren sind ein bequemer Gelsattel
und Radhosen eine lohnende
Investition. Ersterer sollte bereits im Alltagseinsatz "eingesessen" sein.
Radhosen mit Einsatz (!) verhindern (ohne weitere Unterwäsche getragen
!)
Scheuerstellen weitgehend. Preiswerte Modelle aus dem Bau-
oder Supermarkt tun auch ihren Zweck.
Die Kleidung sollte den Schweiß nach draußen führen und nicht aufsaugen.
An Regenkleidung denken (Sommergewitter).
Bei längeren Abfahrten
droht Auskühlung, wenn man verschwitzt ist. Deswegen und weil es abends
kühl werden kann was zum Überziehen mitnehmen.
Außerdem reichlich(!) Getränke mitnehmen.
Bergauf verbrauchen Sie fast soviel wie ein Auto...
Statt teurer isotonischer Getränke o.ä. reicht aber bspw. auch eine Mischung
aus Apfelsaft und Mineralwasser.
Auch an Sonnenmilch und Verbandszeug denken!
Natürlich sollte man das Rad vor der Tour auf Schäden prüfen und
immer das wichtigste Werkzeug dabei haben
(Schraubendreher und -schlüssel
incl. Inbus, Flickzeug, Reifenheber, Ersatzschlauch, Textilklebeband,
Flachzange, Ersatzschrauben und -muttern, Glühbirne, Draht,
Erste-Hilfe-Speiche etc.) Neben der auf das Ventil passenden Luftpume
haben sich auch Ventiladapter für wenige Groschen als nützlich
erwiesen, mit dem man notfalls an der Tankstelle "auftanken" kann.
Für Bequemlichkeit und Gesundheit wichtig: die richtige
Einstellung des Rades.
Sattel nur so hoch, daß man an der Ampel ohne Absteigen stehen kann,
das Bein sollte in unterster Pedalstellung fast, aber nicht ganz gestreckt sein.
Bei waagerecht nach vorne zeigendem Pedal sollte die Kniescheibe direkt
(lotrecht) über der Pedalachse sein (wichtig bei Knieproblemen), entsprechend
Entfernung des Sattels zum Lenker einstellen, eventuell Sattelbolzen umdrehen.
Sattelform und -neigung sollten so sein, daß man nur auf den Sitzknochen
sitzt und nicht auch auf anderen Körperpartien.
Die Lenkerhöhe je nach persönlichem Wohlbefinden einstellen.
Gerade MTB-Lenker haben Vorteile, wenn man über Stock und Stein fährt.
Auf normalen Wegen werden diese "Besenstiele" schnell unbequem und ungesund
für die Handgelenke.
Ergonomischer geformte Lenker und ebensolche Griffe sind auf längeren
Touren besser.
Wer in die Berge möchte, sollte nachrechnen,
wie bergtauglich sein Rad ist.
Maßstab ist die sogenannte "Entfaltung", d.h. die Strecke, die
bei einer Tretkurbelumdrehung zurückgelegt wird.
Sie errechnet sich aus der Zahl der Zähne der einzelnen Zahnräder
der Schaltung und dem Umfang des Hinterrades.
Zahl der Zähne des vorderen Kettenblattes geteilt durch die Zahl der
Zähne des hinteren Ritzels mal dem Umfang des Rades ergibt die Entfaltung
des jeweiligen Ganges.
Der kleinste Wert ist der Berggang (kleinstes Zahnrad vorne,
größtes hinten). Übliche Radumfänge sind 2,1 m für 27/28"-Räder,
1,9 m für 26"-Räder, 1,5 m für 20"-(406-)Räder.
Wer eine Nabenschaltung hat, muß noch deren Übersetzungsbereich kennen
(einige gängige Werte: Fichtel&Sachs 3-Gang: 0,67-1,33, 5-Gang: 0,67-1,5,
7-Gang: 0,59-1,68, 3x7: 0,73-1,36, Shimano 7-Gang: 0,63-1,55)
und für den Berggang den niedrigsten Wert multiplizieren.
Beispiele: Ein 28"-Rad mit F&S 7-Gang, 44 vorne, 24 hinten hat am Berg
eine Entfaltung von 2,3 m (44/24*0,59*2,1 m),
mit Shimano und 44/21 2,8 m.
Mit diesen
Werten und einem Fahrer von bis zu 95 kg (neben der Kondition der dritte
wichtige Wert für die Bergtauglichkeit) wurden die Schwarzwaldtouren
dieses Heftes erradelt. Im MTB-Bereich sind Berggänge von 1,5-1,7 m üblich,
bei Rennrädern bis zu 3,5 m. Je kleiner der Wert, umso steiler kann nicht
nur der Berg sein, sondern man kann eine normale Steigung mit höherer
Tretzahl hoch fahren. Je mehr Tretkurbelumdrehungen man pro Minute macht,
desto schonender ist es für die Gelenke!
Leider sind Radwege längst nicht so gut ausgeschildert wie Autostraßen,
oft auch die offiziellen Fernradwege nicht:
Karten sind unerläßlich.
Aber auch Karten widersprechen sich gelegentlich untereinander und
gegenüber der Beschilderung, dann ist Intuition gefragt...
Wer nur in einem kleinen Gebiet Touren macht, für den empfehlen sich
Karten im Maßstab 1:50.000 von verschiedenen Herstellern, z.B. die
Wanderkarten der Landesvermessung in Zusammenarbeit mit div. Wandervereinen.
Wer das ganze hier vorgestellte Gebiet abradeln möchte, der kann sich
auch die Radwanderkarten der Landesvermessungsämter im Maßstab
1:100.000 anschaffen, die auch wichtige Fahrradverbindungen enthalten.
Die zwei Kartenblätter "Schwarzwald-Nord" (1999) und
"Rhein-Neckar" (2000) decken die badische Umgebung Karlsruhes ab und
haben eine recht gute Qualität.
Die Pfälzer Seite wird durch das Blatt
"Südost" abgedeckt, das mit dem Ausgabejahr 1990! und einer geringeren
Radwegedichte den badischen Karten hinterhinkt.
Alternative: die zahlreichen 1:50.000-Karten oder auch die zweisprachige
Karte "Naturparke Pfälzerwald-Nordvogesen", die auch das nördliche
Elsaß abdeckt, die in der Rheinebene außerhalb des Parks allerdings fast keine
Radwege darstellt und vor allem keine Höhenlinien hat, die für eine
Tourenplanung wünschenswert wären.
Wer die Karte schonen möchte, kann sich passende Ausschnitte für die
Lenkertasche kopieren.
Sicherheit und Recht:
Wer sich auf der Straße zu dicht an den rechten Fahrbahnrand drückt,
fordert die Autofahrer geradezu dazu auf, ohne ausreichenden Sicherheitsabstand
und mit hoher Geschwindigkeit zu überholen!
Mehr Abstand zum Rand (knapp 1 m steht Ihnen zu)
und Autos überholen vorsichtiger und Sie können notfalls auch noch nach rechts
ausweichen. Bei parkenden Autos haben Sie zudem die Pflicht, eine Türbreite
Abstand zu halten.
S.a.: 10 Gebote des sicheren Radfahrens,
beim VCD oder unter http://cousin.de/vcd/
Fahren kleine Kinder auf eigenen Rädern mit, so sollte man auf
Straßen mit Kfz-Verkehr ohne Rad- und Gehwege lieber links neben diesen fahren.
Kontrollieren sie vor der Fahrt Bremsen und Licht, auch im Sommer, denn es
kann abends im Biergarten später werden als man plant...
Vorsicht beim Bremsen in Kurven auf Schotterwegen.
Bei längeren Abfahrten können sich Rücktrittbremsen überhitzen!
Felgenbremse zusätzlich einsetzen.
Die Schutzwirkung durch einen Helm wird kontrovers diskutiert.
Er nützt nur bei einem Teil möglicher Verletzungen.
Viele Leute fahren aber mit Helm riskanter.
Viel wichtiger ist eine vorausschauende mitdenkende und defensive Fahrweise.
Erst wenn man sich dessen bewusst ist, kann man das Restrisiko durch einen
Helm mindern.
Das Waldrecht in Baden-Württemberg und in anderen Ländern
schränkt das Radfahren ein auf Wege, die breiter als 2 m sind.
Es schränkt auch die Haftung der Waldbesitzer bzgl. Wegeschäden etc. ein.